Dann machen wir’s eben…

Beim gestrigen Einkaufsgang von Lühnde nach Algermissen (ja, das geht auch zu Fuß oder mit dem Fahrrad ganz prima) wurde es noch deutlicher, als per Fahrrad: links und rechts des Weges liegt reichlich achtlos entsorgter Müll. Auf dem Rückweg dachten wir uns: jetzt reicht`s. Schon lange ärgern wir uns über diejenigen, die ihren Müll einfach in der Landschaft entsorgen. Aber dass der da jahrelang liegen bleibt und die Natur und Umwelt verschandelt, hat uns zusehends genervt. Zu gerne sind wir in der Natur um Algermissen zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs und genießen die Landschaft. Aber immer wieder stört dabei der deutlich sichtbare bunte Plastikmüll.
Also haben wir den Entschluss gefasst, die Strecke zwischen Ortsausgang Lühnde und Ortseingang Algermissen mit dem Fahrrad inkl. Anhänger abzuklappern. Als die Sonne gegen 14:30 Uhr endlich den Tiefnebel vertrieben hatte, ging es los. Ausgestattet mit Handschuhen, einem Greifer, einem gelben Sack und weiteren Tüten um den Müll gleich zu trennen, dachten wir, wir seien gut ausgestattet.
Bis kurz vor dem Kanal hatten wir schon einiges aufgesammelt. Und dann bremste plötzlich ein Transporter der Gemeinde. „Na, wenn der jetzt meckert, dann muss er sich aber was von mir anhören“ dachte ich noch, als ich sah, dass der Bauhofangehörige (der sich später als Leiter des Bauhofes herausstellte) mit einer Rolle blauer Säcke in unsere Richtung schlappte. Statt Meckern gab es Lob.

Er war so begeistert („das habe ich ja noch nie erlebt“) dass er sich gleich um bessere Ausstattung für uns gekümmert hat. 2 Paar waschbare Handschuhe, 2 Warnwesten, 2 vernünftige Greifer und Müllsäcke . Und den gesammelten Müll durften wir im Container auf dem Bauhof entsorgen. (Anmerkung: für Müllablagerungen außerhalb der Ortschaften, ist nicht der Bauhof zuständig, sondern der Zweckverband für Abfallwirtschaft, über den das Bauamt später die Entsorgung organisiert hat.)

Deutlich besser ausgestattet ging es vom Kanal Richtung Algermissen weiter. Leider kamen wir nur langsam voran. Ans Fahrradfahren war nicht zu denken – mit jedem Schritt entdecken wir neuen Müll. Unglaublich viele Flaschen (leider oft kaputt), Plastikmüll in allen Farben und Formen, reichlich Caprisonne-Tüten und, und, und. Unfassbar, was „die“ alles in die Natur schmeißen. Die – ja wer macht sowas eigentlich? Der Renner außer Plastik waren Wodkaflaschen und Caprisonne. Mag sich jeder selbst denken, wer sowas macht. Leider fanden wir auch zwei gefüllte, tropfende Altölbehälter und eine prall gefüllte Rewe-Einkaufstasche mit Hausmüll. Das Highlight war eine verrostete Kuchenbackform.
Jedenfalls war unser Fahrradhänger ruckzuck so voll, dass wir erstmal zur Entsorgung zum Bauhof fahren mussten.

Auf dem Rückweg haben wir den Anhänger nochmal komplett voll gemacht. Unglaublich. Als die Strahlen der Sonne immer schwächer wurden und der Rücken sich immer stärker meldete, sagte uns der Blick auf die Uhr, dass wir schon 3 Stunden unterwegs waren. Genug. Für heute. Aber irgendwie hat es ein gutes Gefühl gemacht. Wir werden es wieder machen. Und vielleicht fühlt sich ja die Eine oder der Andere inspiriert …

Iris&Oliver Nicksch, Lühnde

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