Tipps für weniger Plastikmüll

Trotz zunehmender Aufmerksamkeit gegenüber der Umweltverschmutzung durch Plastikmüll, sind wir Westeuropäer immer noch die Spitzenreiter im Verbrauch von Kunststoffen, nämlich ca. dreimal soviel wie der globale Durchschnitt. Die Corona-Pandemie hat das Plastikmüllaufkommen global noch verschärft.

Quelle: https://www.rnd.de/wirtschaft/umweltbehorde-europaer-sind-spitzenreiter-im-plastikverbrauch-PFUGPU3QWBUSZXV3ZCZGIRM65U.html

https://www.eea.europa.eu/de/highlights/kunststoffe-ein-zunehmendes-umwelt-und

Ja, ich weiß, die meisten von Euch leben schon bewusst plastikarm und außerdem, was kann einer allein schon verändern? Man stößt ja doch ziemlich schnell an Grenzen, weil es eben weder überall ‚Lose-Läden‘ gibt, noch für alles eine plastikfreie Alternative in Sicht ist. Ganz zu schweigen von dem Preisunterschied. Aber mal kurz in Zahlen gedacht:

Wenn ein nachdenklicher Mensch nur 2 Plastikverpackungen pro Woche einspart, wären das schon 100 Verpackungen pro Jahr. Wenn das alle Menschen in Deutschland tun würden, wären das 160 Millionen Verpackungen in der Woche und 8 Milliarden (!) im Jahr. Ist das nichts??? Ich denke, es ist es wert, immer wieder darüber nachzudenken und diese Gedanken mit immer mehr Menschen zu teilen.

1.Kein abgefülltes Wasser nehmen

  • kein Wasser in PET Flaschen kaufen
  • Leitungswasser nutzen und ggf. mit den entsprechenden Geräten mit Kohlensäure versetzen

2.Unverpackte Waren kaufen

  • Obst und Gemüse lose kaufen und wenn nötig in wiederverwendbare Einkaufsnetze füllen
  • Einfach mal im Unverpackt Laden/Loseladen stöbern und sehen was es schon alles ohne Verpackung gibt

3.Kosmetik ohne Mikroplastik und Plastikverpackung

  • Vor dem Kauf Inhaltsstoffe und Verpackung prüfen
  • Auf Naturkosmetik zurückgreifen

4.Vermeiden von Frischhalte- und Alufolie

  • kurzlebige Verpackungsmaterialien/nicht wiederverwendbare Verpackungsmaterialien vermeiden
  • Lieber auf Bienenwachstücher, Abdeckhauben oder verschließbare Dosen zurückgreifen

5.Produkte aus Holz, Metall, Glas oder Stoff nutzen

  • Bambuszahnbürsten
  • Spülbürsten aus Holz
  • Bambus Küchenrolle
  • Waschbare Abschminkpads
  • Wattestäbchen aus Papier
  • Wiederverwendbares Backpapier
  • Kompostierbare Schwammtücher
  • Kompostierbares Allroundpapier (Garen, Backen, Frischhalten)

6.Eigene Beutel beim Einkauf nutzen

  • Baumwolle statt Plastik
  • Korb, Rucksack oder Stoffbeutel
  • Netze für Obst und Gemüse

7.Frischetheke statt Kühlregal

  • Mit eigenen Vorratsdosen zur Frischetheke gehen und Wurst und Käse kaufen

8.Unnötiges reduzieren

  • Einweggeschirr
  • Strohhalme
  • aufwendig verpackte Fertiggerichte
  • To-Go Produkte – lieber z.-B. den Kaffee in Ruhe vor Ort trinken
  • Take-Away/Bringdienste – lieber mal Zeit nehmen und selber kochen

9.Müll trennen

  • Plastik von anderen Material trennen damit es wiederverwertet werden kann
  • Recycling von Plastik spart im Vergleich zur Müllverbrennung CO2 ein

10.Konsumgewohnheiten ändern

  • Müllreduktion erfordert bewussten Konsum
  • Über Alternativen nachdenken
  • Muss ich ein Produkt wirklich kaufen?

Nützliche Links

https://www.gruene-bude.de/

https://www.smarticular.net/plastikfreie-alternativen-tipps-ohne-plastikverpackung-leben/

https://www.smarticular.net/plastik-vermeiden-reduzieren-alternativen-im-alltag-haushalt/

Literaturtipps

Für grundsätzlich Interessierte bietet sich das Buch „Besser leben ohne Plastik“ als Einstieg an. Das Buch behandelt das Thema Plastikvermeidung allgemein und enthält alltagstaugliche Tipps für jedermann. Inzwischen ist auch das Nachfolgewerk „Noch besser leben ohne Plastik“ veröffentlicht. Weitere Infos findet Ihr unter: https://www.besser-leben-ohne-plastik.de/ . Auf der Seite sind auch Beiträge zu anderen nachhaltigen Themen, wie Einsatz von Dünger im Garten, zu finden.

Ein wesentlicher Teil des Plastiks im Haushalt, entsteht durch Kosmetik-, Pflege- und Haushaltsprodukte. Wer über Alternativen in diesen Bereichen nachdenkt, sollte in das Buch „Fünf Hausmittel ersetzen eine Drogerie“ schauen. Die vorgestellten Rezepte basieren auf natürlichen Inhaltsstoffen und sind mind. gut biologisch abbaubar. Die eigene Herstellung von Seife ist inzwischen häufiger anzutreffen. Aber auch Dinge wie Waschmittel, Putzmittel oder auch Deo kann man selber auf natürlicher Basis herstellen. Lasst Euch von dem Buch inspirieren und probiert es einfach aus!

Inhaltsstoffe herausfinden

Möchtet Ihr wissen, welche Inhaltsstoffe ein Produkt enthält, könnt Ihr die App „CodeCheck“ nutzen. Die App ist kostenfrei und nutzt den Barcode des Produktes. Nachdem Ihr diesen gescannt habt, bekommt Ihr eine Liste der Inhaltsstoffe mit Bewertung. Auf diesem Wege erspart Ihr Euch das Lesen des Kleingedruckten auf den Produktverpackungen und das Überlegen, ob das Enthaltene bedenklich ist oder nicht. Weitergehende Informationen zur App findet Ihr hier: https://www.codecheck.info/ .

Hersteller zu plastikfreier Verpackung auffordern

Natürlich brauchen wir grundsätzlich eine Verpackungsreform. Die Hersteller sollten sowohl für ihre Verpackungen einen geschlossenen Kreislauf nachweisen müssen, als auch für die Mikroplastikbelastung des Grundwassers aufkommen müssen. Leider gibt es von Herstellern häufig das Argument „Der Verbraucher möchte das so!“ Lasst uns widersprechen! Mit der Plastik-Fasten Aktion und z.B. auch mit der Replace Plastic App von Küste-gegen-Plastic.de.

www.kueste-gegen-plastik.de

https://www.replaceplastic.de/

https://www.smarticular.net/news/replace-plastic-app-plastikmuell-reduzieren/

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