Wie vermeide ich Palmöl

Von den meisten Konsumenten weitgehend unbemerkt hat Palmöl seinen Platz in zahlreichen Produkten gefunden. Grundsätzlich ist Palmöl ein Lebensmittel, allerdings weisen zahlreiche Umweltverbände auf die Anbaumethoden hin. Riesige Monokulturen z.B. in Indonesien werden angelegt und Regenwald dafür abgeholzt. Der Lebensraum zahlreicher Arten wird zerstört. Nachfolgend findet Ihr 2 Publikationen der Deutschen Umwelthilfe und des WWF, welche grundlegende Informationen zu dem Thema bieten.

Wenn Euch die Eindrücke von vor Ort interessieren, lest den Reisebericht von Iris&Olli. Die beiden waren vor ein paar Jahren auf Sumatra und geben einen guten Einblick, was der massenhafte Konsum von Palmöl bedeutet.

Palmöl vermeiden

Ja, wir wollen es jetzt richtig wissen und vor allem drängt uns die Zeit effektiv gegen die Klimakrise vorzugehen. Denn für den wachsenden Bedarf von Palmöl werden unglaubliche Flächen an Regenwald für den Anbau gerodet. Leider ist das Öl in sehr vielen Produkten und versteckt sich hinter vielen verschiedenen Bezeichnungen. Hier gibt es ein paar gute Tipps, um Palmöl als Inhaltsstoff zu erkennen und zu vermeiden.

Neben der App Codecheck, könnt Ihr auch Replace Palmoil als App auswählen oder auf www.replacepalmoil.de direkt mittels Eurer PC Kamera Produkte prüfen.

Meistens denken wir bei Palmölprodukten an Schoko-Creme, Knabbereien und Fertiggerichten, aber vergessen die immensen indirekten Palmölanteile in den Futtermitteln für Fleischwaren. Konventionell hergestellte Fleisch- und Wurstwaren haben enorme ökologische Auswirkungen und sind laut WWF: „ der Brandbeschleuniger bei der Waldzerstörung!“

https://www.wwf.de/2020/januar/palmoel-check-fleisch-bleibt-brandbeschleuniger-bei-waldzerstoerung/

Leider gibt es keine gute Alternative zu Palmöl. Würde das Palmöl durch einen Mix aus Raps-, Sonnenblumen-, Kokos- und Sojaöl ersetzt werden, würde Deutschland das fünffache an Fläche benötigen um seinen Öl-Bedarf zu stillen! Als Verbraucher haben wir nur eine Möglichkeit: Bewussteres Einkaufsverhalten und ausgewogene Ernährung. Konkret heißt das als Herausforderung für unsere palmöl-armen Wochen:

  • Verzicht auf Süßes und Fettiges
  • Verzicht auf Fertiggerichte
  • Verzicht auf Fleisch, bzw. wenn, dann reduziert und Bioqualität.

Bei den Produkten auf die man partout nicht verzichten kann, bitte auf zertifiziertes Palmöl nach RSPO Standard achten. Die Kombination mit einer zusätzlichen Bio-Zertifizierung garantiert, dass das Öl ohne gefährliche Pestizide produziert wurde.

https://blog.ecratum.de/rspo-standard-fuer-nachhaltiges-palmoel-das-muessen-sie-wissen

Protestmail

Und es kommt noch schlimmer: Noch immer landet ca. 50% des wertvolles Palmöls in unseren Biokraftstoffen. Aufgrund einer EU-Richtlinie, die eigentlich die CO2-Reduktion zum Ziel hatte, ist der ‚Bio‘-Diesel durch die Beimischung von Palmöl in Wirklichkeit dreimal so schädlich für unser Klima, da dafür Regenwälder inimmer schnellerem Tempo vernichtet werden. Zwar ist dabei in erster Linie die Politik gefordert, sich für die Elektrifizierung des Individualverkehrs, eine drastische Reduktion des Energiebedarfs, der Verkehrsvermeidung und Effizienzsteigerungen einzusetzen, allerdings hat das Bundeskabinett sich gegen den Klimaschutz und für die Interessen einzelner Lobbyverbände entschieden: am 03.02. hat es den Gesetzesentwurf zur Umsetzung der Erneuerbare Energien-Richtlinie II (RED II) im Verkehr beschlossen. Danach sollen natur- und klimaschädliche „Bio“-Kraftstoffe noch mindestens bis 2030 gefördert werden und selbst das extrem klima- schädigende Palmöl soll erst ab 2026 nicht mehr als „Bio“-Kraftstoff gefördert werden. Bitte zeigt mit eurer Protestmail, dass ihr damit nicht einverstanden seid!

Unterstützt die Deutsche Umwelthilfe und unterschreibt die Protestmail unter:

https://www.duh.de/regenwald-protest/?&wc=CH

Kommentare sind geschlossen.